Eltern sind ihn vielerlei Hinsicht Vorbild für ihre Kinder. Die Kleinen gucken sich so einiges von Mama und Papa ab und lernen neue Dinge dazu. Auch das tägliche Zähneputzen wird mit den Eltern geübt. Eine aktuelle Studie der Universität Gießen von Oktober 2021 zeigt allerdings, dass es hier Defizite gibt. Oftmals putzen die Eltern – und somit auch die Kinder – nicht gründlich genug ihre Zähne. Woran liegt es, dass die Sauberkeit auch nach dem Zähneputzen zu wünschen übrig lässt? Wie ließe sich Abhilfe schaffen, um die Mundgesundheit in der Bevölkerung langfristig zu verbessern? Solchen Fragen geht Prof. Dr. Renate Deinzer mit ihrem Team vom Institut der Medizinischen Psychologie der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) in Kooperation mit der Zahnmedizin und ihrer Marburger Kollegin Dr. Jutta Margraf-Stiksrud seit vielen Jahren nach. Kürzlich hat das Team hierzu zwei Studien veröffentlicht.
Worauf kommt es beim Zähneputzen an?
Nötig fürs richtige Zähneputzen sind Vorkenntnisse, gute Vermittlung und auch motorische Fähigkeiten. Um zu erfassen, wie Kinder, Jugendliche und ihre Eltern ihre Zähne putzen, wurden Eltern mit ihrem Nachwuchs in die Untersuchungsräume des Instituts für Medizinische Psychologie der JLU eingeladen und beim Zähneputzen beobachtet. Dabei interessierte das Team besonders, inwieweit das tatsächliche Zahnputzverhalten (noch) mit dem übereinstimmte, was gewöhnlich in der Gruppenprophylaxe vermittelt wird: den inneren Zahnflächen besondere Aufmerksamkeit schenken, die Innenflächen mit vertikalen und die Außenflächen mit kreisenden Bewegungen putzen. Schrubbende Bewegungen sollen nur den Kauflächen vorbehalten bleiben. Das Ergebnis der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler überrascht: Weder den Kindern noch den Jugendlichen gelang es, diese Vorgaben hinreichend umzusetzen.
Typische Fehler beim Zähneputzen
Das Team aus der medizinischen Psychologie beobachtete immer wieder typische Fehler: Die Innenflächen wurden zu kurz geputzt, und oft verfielen die Kinder auch auf den Innen- und Außenflächen ins Schrubben. Die Eltern beherrschten die Zahnputztechniken nicht besser; der Zahnputzvorgang offenbarte bei den Erwachsenen ähnliche Mängel. Auch die Eltern putzten ihre Innenflächen zu kurz und schrubbten oft anstatt mit kreisenden oder vertikalen Bewegungen zu putzen. Hinsichtlich der erreichten Sauberkeit nach dem Putzen blieben die Ergebnisse ebenfalls deutlich hinter dem Wünschenswerten zurück, denn das Ziel sollte es sein, möglichst plaquefreie Zähne zu erhalten. Nur etwa 30 Prozent der Messstellen am Zahnfleischrand waren nach dem Putzen sauber. An mehr als Zweidrittel der Stellen war dagegen noch Plaque zu finden. Diese Ergebnisse entsprechen denen vorangegangener Studien des Teams. Die Befunde weisen auf grundlegende Probleme bei der Vermittlung eines erfolgreichen Mundhygieneverhaltens hin. Es sind insbesondere die Eltern, die den Kindern das Zähneputzen beibringen und die sie dabei kontrollieren und unterstützen. Laut Bundesverband der Kinderzahnärzte (BUKIZ) ist diese Unterstützung bis weit in das Grundschulalter hinein notwendig.
Kontrolltermine einhalten
In unserer Zahnarztpraxis schauen wir uns Ihre Mundgesundheit an und zeigen Ihnen auch, an welchen Stellen Sie besser putzen müssen. Unsere ausgebildete Prophylaxe-Mitarbeiterin erklären Ihnen gerne auch noch mal die richtige Zahnputztechnik und beantwortet Ihre Fragen.
(Quelle Universität Gießen: https://www.uni-giessen.de/ueber-uns/pressestelle/pm/pm136-zahnputzstudie)
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